Sommerwanderung 2018

“Die Sommerwanderung 2018!” - Für alle verrückten Wandergesellen, die mit auf dieser unvergesslichen Tour waren, reicht dieser Satz schon völlig aus, um im nächsten Jahr einen Grund zu haben wieder mitzugehen. Und dennoch möchten wir allen anderen, die aus unerklärlichen Umständen dieses Jahr nicht teilgenommen haben, davon berichten:
Wie jedes Jahr begannen wir unser Abenteuer in Filsen am Rhein, wo die bis zu 15 kg schweren Rucksäcke fest auf die Hüften geschnallt wurden, damit jeder die Höhen und Tiefen entlang des Rheinsteigs überstehen konnte. (Natürlich blieb da niemand komplett unversehrt, aber es gibt nichts, was ein bisschen Tape nicht reparieren könnte - von kaputten Rucksäcken, über schmerzende Füße, zu halbierten Flipflops).
In strahlendem Sonnenschein begann die Wanderung in kleinen Schritten, um die Neuzugänge, so wie auch alle anderen, die schon einmal dabei waren, nicht direkt zu überfordern.
Damit auch ja niemand vom Fleisch fiel - was bei dieser Wanderung verdammt schwierig war - war unserer erster Stopp bei der “Wanderbude” in Lykershausen mit Hirschsalami und anderer Leckereien. Von dort aus ging es auf direktem Wege zu “Uschis Wanderstation” in Oberkestert, wo das lang ersehnte Abendessen auf uns wartete. Wohlgenährt folgte ein phänomenaler Abend mit vielen lustig geträllerten Liedern und angeregten Gesprächen. Bevor es ins überaus gemütliche Zelt ging, konnten wir beobachten, wie sich auf der anderen Rheinseite ein atemberaubendes Gewitter aufbaute. Die Wolken türmten sich auf und die Blitze durchzuckten das Geschehen. Wenn es doch nur auf der anderen Rheinseite geblieben wäre. Vom Donner geweckt rümpfte so mancher seine Nase und blieb wegen des stürmigen Windes dann sicherheitshalber die ganze Nacht wach - da wurde man dann doch das erste Mal neidisch auf den tiefen Schlaf der laut schnarchenden Nachbarn. Trotz des starken Gewitters waren kaum Verluste zu beklagen – nur die Bewohner einer Plane (manche nannten es Zelt) wurden von dem Unwetter in den Carport getriebe.
Dadurch, dass Teile des Weges von den Unwettern dieses Frühjahres weggespült wurden, musste die sonst unerschrockene Wandertruppe die wunderschönen, verschlungenen Pfade des Rheinsteigs verlassen und ab dem Bergwerk Ober-Hilbersheim der langweiligen Straße folgen – ein Tiefpunkt der Wanderung! Doch wie jedes Jahr kamen alle unversehrt wieder am REWE in St. Goarshausen zusammen, um dort auf die Fähre zu warten und sich mit frischem Obst und Wasser zu versorgen…
Dann nur noch über den Rhein nach St. Goar und der nächste kaum zu übertreffende Abend war zu erwarten. Dieses Jahr waren die Abendmahlzeiten zwar von Nudel geprägt, jedoch bekommt niemand die Stimmung so leicht unter! Ganz im Gegenteil! Am Rheinstrand von St. Goar sitzend stieg unsere Stimmung bis spät in den Abend hinein auf einen vorläufigen Zenit der Fahrt! Kräftig unterstützt wurde der lustige Haufen von dem Lehrerquintett bestehend aus Frau Müller, Frau Pestel, Frau Quix, Herr Neufeld und Herr Nafe, das leider erst Freitagabend zum Essen zu uns stoßen konnte - vorher hielt die Pflicht des Gymnasiums Lohmar die Lehrer fest im Bann.
Von einem sensationellen Frühstück gelockt zog es am nächsten Morgen auch die letzten Morgenmuffel aus ihren Zelten und es ging wie nicht anders zu erwarten pünktlich los. Zwar mussten wir uns mit ein bis zwei Tränen in den Augen wieder von Mitkämpfenden verabschieden - aber die Wanderung musste weitergehen! So machte sich Unruhe in manchen Kreisen breit, aber es gibt kein trauriges Gesicht, das nicht mit etwas Süßem wieder zum Lächeln gebracht werden kann - außerdem jammert es sich so schlecht mit dem Mund voller Gummibärchen!
Dank Fyn K., der sich selbst die ehrenvolle Bürde aufgelegt hat, eine viel zu schwere Kamera und ein viel zu schweres Stativ mit sich herumzuschleppen, gab es einzigartige Gruppenbilder von allen verbliebenen Mitstreitern - so jung kommen wir nie wieder zusammen!
Nach einer wohlverdienten Pause in Oberwesel teilte sich dann die Spreu vom Weizen - wie Herr Wolter so schön sagte. “Nur die Elite der Elite” kam mit auf einem Umweg entlang des Rheinburgenweges, der die hartgesottenen Wanderherzen höher schlugen ließ. Von oben betrachtete die besagte Gruppe die anderen, sich an der Straße entlang kämpfenden Wanderer, wie sie mit der Fähre wieder übersetzten und dem willkommenem Ziel immer näher kamen. Doch wir hatten noch einen weiten Weg vor uns: Vom Abendmahl gelockt beeilte sich die “Umweggruppe” und machten nur in Kaub eine kurze Pause, wo wir unsere Wasservorräte in einem echt schrägen Gasthaus, bei einem echt schrägen Wirt auffüllen konnten. Und dennoch geschah es so, dass ein Flipflop dem emotionalen Druck nicht mehr stand hielt und sich schlichtweg halbierte. Mit Tape gerettet ging es schnurstracks unserem Ziel dem Bolzplatz in Dörscheid entgegen.
Gelockt von den Düften des gegrillten Abendessens untermauert mit deftigem Kartoffelsalat begann das Schlemmen und damit ein weiterer unvergesslicher Abend. Besucht von weiteren Ehemaligen, die uns nur für so kurze Zeit beehren konnten, lauschten wir Geschichten am Lagerfeuer oder begutachteten die „erweiterten Sternbilder“ der klaren Nacht.
Wider Erwarten erlosch das Feuer doch irgendwann tief in den dunklen Stunden und der Zeltplatz verfiel in Ruhe.
Am nächsten Morgen waren die Schüler tatsächlich pünktlich aufbruchsbereit und die Truppe konnte mit relativ wenig Verspätung starten. “Auf zur Loreley!” hieß es also - entlang traumhafter Wiesen und vorbei an wunderschönen Aussichtspunkten über den Rhein. Doch durch die Hitze geschwächt kamen die tapferen Gefährten erst spät bei der Loreley an. Da leider aber das ehemals nette Lokal abgerissen wurde und das Energielevel der sich wacker schlagenden Wandersleute immer weiter sank, entschieden wir uns gen St. Goarshausen abzusteigen, wo der Bus auf uns wartete und wo ein Großteil im “Gasthaus zum Schiffchen” einkehrte, um diese phänomenale Sommerwanderung bei einem erfrischenden Eis gemütlich ausklingen zu lassen.

Wie jedes Jahr kann man nur Danke sagen! Danke an unseren Wanderleiter Herr Wolter. Danke an das Lehrerquintett, was uns später noch beehren konnte. Danke an alle Ehemaligen, von denen manche schon viele Jahre mit wandern. Und natürlich auch Danke an alle Schüler, die jedes Jahr wieder eine so einzigartige Tour möglich machen! Danke für die unglaubliche Atmosphäre des Zusammenhalts, welche vor Spaß und Lachen nur so strotzte!
Danke!

Joost Ole Seddig

 

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